Schreistunden beim Baby: Warum dein Baby abends weint und was hilft
- Anna Günther
- 6. März
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 13. März
Was ist die "Hexenstunde" beim Baby?
Die Schreistunden beim einem Baby, auch Hexenstunde genannt, tritt meist zwischen dem späten Nachmittag und Abend auf (ca. 17:00–23:00 Uhr). Viele Neugeborene beginnen zu quengeln, was in langanhaltendes Weinen übergehen kann. Manche Babys lassen sich durch Stillen oder Tragen beruhigen, andere scheinen untröstlich.
Diese Phase beginnt meist um die 2.–3. Lebenswoche, erreicht ihren Höhepunkt um die 6. Woche und klingt in den meisten Fällen zwischen dem 3. und 4. Monat ab. Häufig wird sie auch mit den sogenannten "Drei-Monats-Koliken" in Verbindung gebracht.

Mythos Drei-Monats-Koliken?
Früher nahm man an, dass das abendliche Weinen ausschließlich durch Verdauungsprobleme verursacht wird. Heute weiß man, dass es sich oft um eine Regulationsstörung handelt. Babys nehmen beim Weinen vermehrt Luft auf, was zu Blähungen und Bauchschmerzen führen kann. Doch auch andere Faktoren spielen eine Rolle.
5 mögliche Ursachen für die Hexenstunde
1. Überstimulation
Neugeborene können nur eine begrenzte Menge an Reizen verarbeiten. Zu viel Licht, Geräusche oder Aktivitäten können dazu führen, dass dein Baby überreizt ist und weint.
2. Übermüdung
Ein übermüdetes Baby ist oft ein unruhiges Baby. Fehlen über den Tag wichtige Nickerchen, kann sich das am Abend in vermehrtem Weinen äußern.
3. Verdauungsbeschwerden
Unreife Verdauungssysteme oder Luft im Bauch können Unwohlsein verursachen. Saurer Reflux oder Blähungen können das Weinen verstärken.
4. Cluster-Feeding
Viele Babys stillen oder trinken am Abend besonders häufig, um sich auf eine längere Schlafphase vorzubereiten. Dieses "Clustern" kann das Weinen verstärken, ist aber eine völlig normale Phase.
5. Hektischer Abendablauf
Gerade abends ist oft viel los: Geschwisterkinder kommen nach Hause, Eltern erledigen den Haushalt oder kochen. Diese Unruhe kann dazu führen, dass dein Baby vermehrt nach Nähe verlangt.
6 Tipps zum Überleben der "Hexenstunde"
1. Achte auf den Schlaf deines Babys
Versuche, eine regelmäßige Schlafroutine zu etablieren. Tragen, Schaukeln oder ein Powernap in der Babytrage können helfen, Übermüdung zu vermeiden.
2. Schaffe eine ruhige Umgebung
Dimme das Licht, reduziere Lärmquellen und sorge für eine entspannte Atmosphäre – das hilft deinem Baby, sich zu beruhigen.
3. Akzeptiere Cluster-Feeding
Häufiges Stillen oder Fläschchengeben am Abend ist normal. Es hilft, dein Baby zu beruhigen und es auf eine längere Schlafphase vorzubereiten.
4. Achte auf deine Ernährung
Falls du stillst, kann es sinnvoll sein, mögliche Auslöser wie Kuhmilch, Koffein oder stark gewürzte Speisen zu beobachten, falls dein Baby besonders unruhig ist.
5. Nutze weißes Rauschen
Sanfte Hintergrundgeräusche wie Fön, Staubsauger oder eine White-Noise-App können helfen, dein Baby zu beruhigen.
6. Frische Luft kann Wunder wirken
Ein kurzer Spaziergang mit Baby in der Trage oder im Kinderwagen kann dabei helfen, das Weinen zu lindern und dein Baby zur Ruhe zu bringen.
Wann solltest du einen Arzt kontaktieren?
Falls dein Baby übermäßig viel weint, kaum trinkst, Gewicht verliert oder sich auffällig unwohl fühlt, kann es sinnvoll sein, einen Kinderarzt aufzusuchen, um mögliche gesundheitliche Ursachen abzuklären.
Bindungsorientierte Schlafberatung – Hilfe für erschöpfte Eltern
Die Hexenstunde kann für Eltern eine große Belastung sein. Wenn du Unterstützung suchst, um dein Baby besser zu verstehen und Strategien für einen ruhigeren Abend zu entwickeln, kann eine bindungs- und bedürfnisorientierte Schlafberatung helfen. Ich unterstütze dich mit individuellem Wissen und praxisnahen Tipps. Kontaktiere mich gerne für ein Beratungsgespräch!
Alles Liebe,
Anna

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