Wenn das Einschlafen ewig dauert: Ursachen & Lösungen đ€
- Anna GĂŒnther
- 3. Apr.
- 4 Min. Lesezeit
Viele Eltern kennen es: Die Einschlafbegleitung zieht sich ĂŒber eine halbe Stunde oder lĂ€nger, das Kind wĂ€lzt sich hin und her, möchte noch spielen oder erzĂ€hlen â und du bist einfach nur erschöpft. đ©Â Dabei gilt in Schlafexpertenkreisen eine Einschlafdauer von 5 bis 20 Minuten als ideal. Doch lass dich von dieser Zahl nicht unter Druck setzen â jedes Kind ist anders, und es gibt viele Faktoren, die das Einschlafen beeinflussen.
Wenn dein Kind jedoch regelmĂ€Ăig sehr lange zum Einschlafen braucht und dich das belastet, lohnt es sich, die Ursache herauszufinden. đ Hier erfĂ€hrst du, warum das Einschlafen oft so lange dauert und was du tun kannst, um entspanntere Abende zu haben.

Warum dauert das Einschlafen so lange? âł
Es gibt viele mögliche GrĂŒnde, warum dein Kind abends nicht zur Ruhe findet. Die hĂ€ufigsten sind:
1. ĂbermĂŒdung: Zu spĂ€t dran? đ”
Ist dein Kind bereits âdrĂŒberâ, produziert der Körper vermehrt Cortisol â das âStresshormonâ, das eigentlich zum Wachhalten dient. Die Folge? Dein Kind wirkt ĂŒberdreht, wehrt sich gegen den Schlaf und braucht ewig, um runterzukommen.
2. Fehlende MĂŒdigkeit: Zu frĂŒh ins Bett? đ€ž
Jedes Kind hat einen individuellen Wachrhythmus. Ist dein Kind noch nicht mĂŒde genug, nutzt es die Zeit zum Spielen, ErzĂ€hlen oder Turnen â statt einzuschlafen.
3. Zu viele Reize: Ein ereignisreicher Tag đĄ
Hatte dein Kind einen aufregenden Tag, muss es die ganzen Erlebnisse erst einmal verarbeiten. Das gilt besonders fĂŒr Babys und Kleinkinder, deren Gehirn sich rasant entwickelt.
4. Entwicklungsschub: Spannende Zeiten fĂŒr dein Kind đ
Babys und Kleinkinder durchlaufen immer wieder EntwicklungsschĂŒbe â sei es Krabbeln, Laufen oder erste Worte. Diese neuen FĂ€higkeiten sind so spannend, dass Schlaf plötzlich zweitrangig wird.
5. Offene BedĂŒrfnisse: Fehlt noch etwas? â€ïž
Bewegung, NĂ€he, Kuscheleinheiten â wenn dein Kind ein BedĂŒrfnis nicht ausreichend erfĂŒllt hat, wird es versuchen, dies vor dem Schlafengehen nachzuholen. Besonders in der Autonomiephase spielt auch der Wunsch nach Selbstbestimmung eine groĂe Rolle.
Wann solltest du etwas Ă€ndern? đ
Solange dich die Dauer der Einschlafbegleitung nicht stört, gibt es keinen Grund, etwas zu verÀndern. Jedes Kind hat sein eigenes Tempo beim Einschlafen.
Wenn du aber nach der Einschlafbegleitung völlig erschöpft bist, keine Zeit mehr fĂŒr dich hast oder genervt aus dem Schlafzimmer kommst, dann darfst du etwas Ă€ndern! đĄ
Wie du den Schlafrhythmus deines Kindes optimierst đ
Wenn du herausfinden möchtest, ob dein Kind genug Schlaf bekommt oder ob sich die Wachzeiten besser anpassen lassen, kann ein Schlafprotokoll helfen.
1. Schlaf-Memo fĂŒhren đ
Schreibe ĂŒber 5â7 Tage hinweg auf, wann dein Kind schlĂ€ft und wie lange. Eine App oder ein Notizbuch sind dafĂŒr hilfreich.
2. Schlafzeiten auswerten đ
Errechne den Durchschnitt der Schlafstunden pro Tag und Nacht. Achte darauf, ob dein Kind nach dem Aufwachen entspannt oder quengelig ist.
3. Anpassungen vornehmen đïž
Vergleiche die Werte mit durchschnittlichen altersgerechten Wachzeiten und beobachte, ob dein Kind besser schlÀft, wenn du die Schlafenszeiten leicht anpasst.

Wenn dein Schatz mĂŒde ist, aber Einschlafen einfach nicht klappt đđŽ
Dein Kind reibt sich die Augen, gĂ€hnt vielleicht sogar â doch statt friedlich einzuschlafen, wird gezappelt, gemeckert oder sogar protestiert? Vielleicht steht es wieder auf, weint oder schaltet in den Hulk-Modus đ©đĄ? In solchen Momenten fĂŒhlt sich das Zubettbringen an wie eine nie endende Mission â und deine Geduld wird ordentlich auf die Probe gestellt. Kein Wunder, dass da irgendwann Frust aufkommt! Doch was kannst du tun, um die Situation zu entschĂ€rfen?
đ Schlafversuch abbrechen â und entspannt neu starten
Wenn dein Kind einfach nicht zur Ruhe kommt, macht es oft wenig Sinn, auf Biegen und Brechen am Einschlafen festzuhalten. Stattdessen:
âïžÂ Unterbreche den Schlafversuch und setze auf eine ruhige Alternative. Lass dein Kind aufstehen, aber bleibe dabei im Raum, um eine entspannte AtmosphĂ€re zu bewahren.
âïž Schlage eine beruhigende AktivitĂ€t vor, die nicht zusĂ€tzlich anregt: Lesen đ, Kuscheln đ€ oder leises Malen đïž.
âïž Nutze sanftes, rotes Licht đŻïžâ es unterstĂŒtzt die Melatonin-Produktion und hilft dem Körper, in den Ruhemodus zu wechseln.
Nach 20â30 Minuten kannst du einen neuen Einschlafversuch starten. Oft hilft diese kleine Pause, den Druck zu reduzieren â fĂŒr dein Kind und auch fĂŒr dich.
âŒïž Achtung: Nicht als Dauerlösung gedacht!
Falls dein Kind regelmĂ€Ăig lĂ€nger als 30 Minuten zum Einschlafen braucht, lohnt es sich, die Ursache herauszufinden. Ein Schlafprotokoll đ kann dir helfen, die optimalen Schlaf- und Wachzeiten deines Kindes zu erkennen.
Mit Geduld, Anpassungen und der richtigen Strategie wird das Einschlafen fĂŒr euch beide entspannter â und die Abende wieder harmonischer. đ
Drei entscheidende Faktoren fĂŒr entspanntes Einschlafen â und wie du sie meistern kannst đđ€
Das sind drei wichtige Punkte:
1. Der richtige Zeitpunkt â°Ein Kind, das nicht mĂŒde genug ist, schlĂ€ft nicht. Ein Kind, das ĂŒbermĂŒdet ist, auch nicht. Das Timing macht den Unterschied!
âïž Dein To-Do:Â Lerne die Wachzeiten deines Kindes kennen. Sie variieren zwar ein wenig, bleiben aber relativ konstant. Eine Einschlafbegleitung von 5â20 Minuten (max. 30) zeigt dir, dass du den idealen Zeitpunkt triffst.
2. Entspannung ist der SchlĂŒssel đOhne Entspannung kein Schlaf â das gilt fĂŒr uns Erwachsene genauso wie fĂŒr Kinder. Nach einem aufregenden Tag braucht dein Kind Zeit, um herunterzufahren.
âïž Dein To-Do: Schau dir eure Abendroutine genau an. Gibt es entspannende Elemente wie Kuscheln, Lesen oder sanfte Musik? Vielleicht hilft es auch, 30 Minuten vorher eine ruhige AktivitĂ€t wie Malen oder Puzzeln einzubauen. Andere hingegen brauchen noch mal richtig Action.
3. Sicherheit schafft Vertrauen đ«Kinder mĂŒssen sich sicher fĂŒhlen, um entspannt einschlafen zu können. Körperkontakt und klare Routinen geben deinem Kind die Geborgenheit, die es braucht.
âïž Dein To-Do: Etabliere Routinen, die deinem Kind auch tagsĂŒber Sicherheit geben. Ein âgefĂŒllter Sicherheitstankâ hilft, abends schneller loszulassen.
Fazit: Jedes Kind schlĂ€ft anders đ
Manche Kinder schlafen schnell ein, andere brauchen Zeit â und das ist völlig normal. Wichtig ist, dass die Einschlafbegleitung fĂŒr alle Beteiligten entspannt bleibt. Finde heraus, was dein Kind wirklich braucht, und passe eure Routinen entsprechend an.
Denn wenn der Abend harmonisch verlĂ€uft, profitieren am Ende alle Familienmitglieder davon. đ

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